02.08.2005

Stararchitekt Niemeyer präsentiert Entwurf für (teures) Freizeitbad Potsdam

Zweifelsohne hat der 97-jährige brasilianische Stararchitekt (und Lenin-Preisträger aus dem Jahre 1963) im Laufe seines Arbeitslebens seine Meriten verdient – er ist z.B. der Architekt der brasilianischen Hauptstadt Brasilia, die quasi in den grünen Dschungel hineinprojektiert wurde. Im Mai präsentierte er seine ersten „kurvigen“ Entwürfe für das insgesamt 42.000 Quadratmeter umfassende Gelände des neuen Erlebnisbades in Potsdam, das von der Kommune betrieben werden wird. Während seine Entwürfe allenthalben Zustimmung ernten, gibt es jedoch bereits deutliche Kritik an den Kosten. Während noch vor kurzem offiziell von 31,5 Mio. Euro die Rede war, schätzen Insider die Kosten bereits jetzt auf rund 45 Mio. Euro ... Da die Brandenburger bereits den Ruf des Deutschen Meisters im Verkalkulieren bei Groß-, sprich Renommierprojekten innehaben (man denke an den Lausitz-Ring oder an Cargolifter und weitere Millionen-Investitionsgräber im brandenburgischen Sand), darf sicher laut darüber nachgedacht werden, ob diese gewaltige Investitionssumme angesichts der leeren Kassen bei Ländern und Kommunen gerechtfertigt ist oder ob der Steuerbürger mit diesem Prestigeprojekt für Jahrzehnte nur weitere Schulden aufgebürdet bekommt. Deshalb sollten die Wirtschaftlichkeitsrechnungen für dieses Bad von den Brandenburgern sehr kritisch hinterfragt werden. (eap)

 

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