09.06.2022

Frankreich: Neue Fahrattraktion „La Restitution de la Grotte Cosquer“ macht Cosquer-Höhle erlebbar

Frankreich: Neue Fahrattraktion „La Restitution de la Grotte Cosquer“ macht Cosquer-Höhle erlebbar

Am vergangenen Samstag eröffnete im Alten Hafen von Marseille in der Villa Méditerranée die neue Erlebnisattraktion „La Restitution de la Grotte Cosquer“, die der im Jahre 1985 durch den Taucher Henri Cosquer entdeckten und nach ihm benannten Grotte südöstlich der Stadt am Cap Morgiou detailgetreu nachempfunden ist. Während die echte Grotte – deren Eingang 37 Meter unter dem Meeresspiegel liegt und in deren teils trockenem, rund 175 Meter langem Tunnelabschnitt mehrere zehntausend Jahre alte Höhlenmalereien erhalten sind – aufgrund von Naturschutzverordnungen nicht mehr ohne Weiteres betaucht werden darf, können Besucher der Villa Méditerranée nun ganz unabhängig der Zugangsbeschränkung und (natürlich) ohne Tauchausrüstung die rekonstruierte Cosquer-Grotte entdecken.

Um einen Tauchgang zu simulieren, beginnt das Erlebnis mit einer Aufzugfahrt in die unteren, tatsächlich unter dem Meeresspiegel liegenden Stockwerke der Villa Méditerranée hinab. Dort nehmen die Gäste in einem der insgesamt 44 verfügbaren Sechs-Personen-Wagen (je drei Fahrgäste in zwei Reihen) Platz, bei denen es sich um schienenlos geführte „Multi Mover“-Fahrzeuge des niederländischen Anbieters ETF Ride Systems handelt. Anschließend beginnt die Reise durch die nachgebildete und auch hier von Wasser umgebende Grotte bei gemächlicher Fahrgeschwindigkeit von 4,7 cm/s, sodass die Besucher Gelegenheit haben, die hier insgesamt 480 nachempfundenen Höhlenmalereien (überwiegend Tiermotive) zu bewundern. Per Audioguide erhalten die Fahrgäste zudem Informationen zu den Eigenschaften der Grotte, ihrer Geschichte als auch ihrer Zukunft vor dem Hintergrund des Klimawandels. Die Topografie der nachgebildeten Grotte wurde vom französischen, auf Kunstfelsengestaltung spezialisierten Unternehmen Atelier Artistique du Béton (AAB) in seiner ganzen an der Original-Höhle orientierten Komplexität (inkl. Reliefs und Farben) umgesetzt.

Die Besonderheiten der hier zum Einsatz kommenden Ride-Technologie hebt Ruud Koppens, Präsident von ETF Ride Systems, hervor: „[…] Für dieses Projekt waren verschiedene Motoren und Motoreinstellungen erforderlich, die wir sorgfältig getestet und erfolgreich umgesetzt haben. Außerdem wünschte der Kunde kein statisches, sondern ein flexibles Fahrprofil. Dieses ermöglicht es, die Geschwindigkeit während der Fahrt zu ändern, ohne dass es zu Unterbrechungen kommt. […] Bei dieser Fahrt bewegen sich unsere Fahrzeuge in den langsamen Abschnitten genau 50 cm voneinander entfernt. Sobald ein Fahrzeug langsamer oder schneller wird, hat dies Auswirkungen auf die Programmierung. Besonders auf einer Strecke mit vielen Kurven und engen Ecken. Unsere Fahrzeuge sind deshalb mit intelligenter Technik ausgestattet. Sobald die Fahrt die Geschwindigkeit ändert, passen sich die Fahrzeuge adaptiv aneinander an. Der Besucher merkt das nicht, behält das Erlebnis und kann die Fahrt in vollen Zügen genießen“, beschreibt Koppens.

Insgesamt dauert das Erlebnis, an dessen Realisierung u.a. auch Geologen, Klimatologen, Taucher und Photografen beteiligt waren, in der „Restitution de la Grotte Cosquer“ rund 40 Minuten. (eap)

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