29.10.2020

Europäische Länder vor zweitem Lockdown – Schließung von Freizeitanlagen teils beschlossene Sache

Die „zweite Welle“ der Coronavirus-Ausbreitung hält Europa fest im Griff und veranlasst die Staaten erneut zu strengeren Maßnahmen, um die aktuell stark ansteigende Zahl der Infizierten zu kontrollieren und die Inzidenzrate zu reduzieren. Neue Regulierungen drohen – trotz detailliert und in enger Abstimmung mit den Behörden ausgearbeiteter und erfolgreich implementierter Hygiene- und Sicherheitskonzepte – auch erneut für Betriebe der Freizeitindustrie.

Nachdem in Belgien bereits vergangenen Freitag die sofortige Schließung von Vergnügungsparks für einen Zeitraum von mindestens einem Monat angekündigt wurde (vgl. EAP-News v. 23.10.20 & Stellungnahme von Plopsa-CEO Steve Van den Kerkhof hier), haben auch die In- und Outdoor-Freizeitanlagen in Irland, Italien und Spanien ganz oder zumindest teilweise (Spanien: betroffen ist v.a. Katalonien) schließen müssen. Die bislang in einzelnen europäischen Ländern beschlossenen Maßnahmen betreffen Bäderbetriebe nur punktuell; in Belgien dürfen die Schwimm- und Erlebnisbäder z.B. zunächst weiterhin geöffnet bleiben.

In Deutschland und Frankreich konferierten gestern die jeweiligen Staatsregierungen per Online- und Telefonschalte, um auch für ihre Länder die weitere Strategie im Kampf gegen die zweite Pandemiewelle zu beschließen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder haben einen „Lockdown light“ beschlossen, der beinhaltet, dass ab Montag, 2. November „Institutionen und Einrichtungen, die der Freizeitgestaltung zuzuordnen sind“ bis zum 30. November geschlossen werden, darunter Freizeitparks, sämtliche In- und Outdoor-Freizeitangebote sowie alle öffentlichen und privat geführten Sportanlagen, Schwimm- und Spaßbäder, ebenso die Gastronomie.

Ob Tierparks und Zoos ebenfalls in diese Kategorie fallen, ist im Beschlusspapier nicht explizit definiert – während des ersten Lockdowns zählten diese Anlagen zu den ersten, die Sondergenehmigungen für eine Wiederöffnung erhielten. Finanzminister Olaf Scholz stellte für betroffene Unternehmen und Betriebe Hilfen in Höhe von 70 bis 75 Prozent des Vorjahresumsatzes (Bezugsmonat: November 2019), je nach Unternehmensgröße, in Aussicht. In Frankreich wurde ein ähnlich drastisches Vorgehen zur erneuten Eindämmung der Pandemie bis Weihnachten beschlossen: Ab morgen (30. Oktober) müssen u.a. sämtliche Freizeitanlagen – Themenparks, Bäder und Zoos – ihre Türen für die nächsten Wochen schließen. (eap)

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