27.06.2023

Leuchtturm-Projekt: Nashorn-Pagode im Zoo Berlin eröffnet

Leuchtturm-Projekt: Nashorn-Pagode im Zoo Berlin eröffnet

(eap) Nach einer Bauzeit von rund zwei Jahren wurde Ende letzter Woche im Zoo Berlin mit der Nashorn-Pagode eine neue Anlage für Panzernashörner eröffnet, die seit dem 24. Juni von Besuchern erkundet werden kann. Die auf einer Fläche von rund 14.000 Quadratmetern entstandene Sumpflandschaft soll den Dickhäutern mit zahlreichen Badebecken, Wasserfällen, Duschen und Schlammsuhlen eine möglichst naturnahe Umgebung bieten. Das mehr als 2.000 Quadratmeter große Haus soll den hohen Ansprüchen an eine moderne Tierhaltung gerecht werden. Insgesamt vier Panzernashörner haben neben Pustelschweinen und Tapiren hier ein neues Zuhause gefunden. Im Zentrum der unweit des Löwentors entstandenen Anlage steht ein 25 Meter hoher Turm mit roter Betonfärbung, die dem Agra-Sandstein aus der nordindischen Heimat der Nashörner ähneln soll. Im Inneren der Pagode können Zoobesucher Wissenswertes über die Heimat und den natürlichen Lebensraum der Panzernashörner erfahren. Der Bau der gesamten Anlage wurde mit 15,4 Mio. Euro aus Mitteln für die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) gefördert. Das Gesamtinvestitionsvolumen des Projekts beläuft sich auf 23 Mio. Euro.

„Die Nashorn-Pagode ist ein bedeutsamer Schritt in unserer Mission den Artenschutz voranzutreiben und den bedrohlichen Verlust unserer Biodiversität, am Beispiel der Panzernashörner, ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Er führt fort: „Wir wollen auf verschiedene Weise ihre Zukunft sichern: Im Zoo Berlin schaffen wir ein sicheres Umfeld für die Tiere und ihre Nachkommen. Gleichzeitig wollen wir Verständnis für die Bedrohungsfaktoren schaffen und die Bereitschaft für den Schutz dieser und anderer gefährdeter Tierarten fördern.“

Auch Architekt Kieran Stanley, dessen Unternehmen dan pearlman Erlebnisarchitektur für die Objekt- und Freianlagenplanung des Projekts verantwortlich zeichnete, ist stolz auf das Ergebnis: „Die Nashorn-Pagode als Leuchtturm für Artenschutz ist eine architektonisch komplexe und moderne Hommage an die historischen Gebäude des Zoos Berlin. In der neuen Mixed-Species-Anlage sind Architektur, Landschaftsarchitektur und Didaktik ganzheitlich aufeinander abgestimmt. Wir laden die Gäste ein, Teil des nachgebildeten Lebensraums der Tiere zu werden, damit sie aufgrund der räumlichen und emotionalen Nähe zu ihnen von den didaktisch wichtigen Botschaften zum Artenschutz erreicht werden“, so Stanley. ■

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