22.12.2025

Museum of Change: KI-generierte Kunst in der Wiener Innenstadt

Museum of Change: KI-generierte Kunst in der Wiener Innenstadt

(eap) Seit Oktober steht Wienerinnen und Wienern sowie Gästen der österreichischen Hauptstadt in der Innenstadt ein neues, frei zugängliches Kunstprojekt offen: Im Dominikanerhof der ehemaligen kaiserlichen Hauptpost hat das MUSEUM OF CHANGE (MOC) eröffnet. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Wiener Künstlers SHA, der für seine multimedialen Kunstformate bekannt ist. Das MOC versteht sich laut Initiator nicht als klassisches Museum, sondern als kontinuierlich wandelnder Prozess. Bereits im ersten Monat sollen rund 25.000 Besucher gezählt worden sein.

Auf einer Fläche von mehr als 5.000 Quadratmetern verbindet das MOC historische Architektur mit KI-gestützter Medienkunst. Generierte Bildwelten werden live auf die Fassade des geschichtsträchtigen Gebäudes projiziert und von ebenfalls generierten Klanglandschaften begleitet. Dabei kommen über 50 Projektoren sowie LEDs, Laser- und Nebelsysteme zum Einsatz, ergänzt durch ein Audiosystem mit über 100 Lautsprechern. Die visuelle Umsetzung basiert auf der Software vvvv, während für den Audiobereich die Programmiersprache Max/MSP genutzt wurde. Grundlage der Inhalte bilden Datenbanken, die mit kuratierten Bildern und Klängen – aus dem persönlichen Archiv des Künstlers – thematisch gegliedert in „Umwelt“, „Mensch“, „Makrokosmos“ und „Mikrosphäre“, gespeist wurden.

Der Wiener Künstler SHA ist Initiator und Gestalter dieser besonderen Installation. © MOC/Ouriel Morgensztern Ausgangspunkt des Projekts war der Umbau der ehemaligen Alten Post, bei dem zahlreiche historische Gegenstände entdeckt wurden. In Kooperation mit dem WIEN MUSEUM werden Teile dieser Funde nun an jenem Ort ausgestellt, wo sie seit Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden im Erdreich lagen. Ziel des MOC sei es, eine Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft herzustellen: Während die Funde für die Vergangenheit stünden, präge die sich stetig verändernde Bild- und Klangwelt die Gegenwart. Die Zukunft verkörpert ein kostenpflichtiger KI-Guide, der Besucher durch die Ausstellung begleitet und imaginäre Räume eröffnen soll, zur Verfügung. Der KI-Guide wurde inhouse vom SHA-Team entwickelt und ermöglicht es den Besuchern, über QR-Codes an 13 Stationen mit dem System zu interagieren. Der Guide liefert individuelle Antworten sowie Hintergrundinformationen unter anderem zur Entstehung und Funktionsweise des Projekts.

Das MOC ist dauerhaft frei zugänglich. Täglich zwischen 18 und 22 warten zudem stündlich besondere Highlights auf die Besucher. Langfristig soll das Projekt bestehen bleiben und Kunst stärker in den urbanen Alltag integrieren. Medienarchitektur werde dabei als eigenständiges Konzept verstanden – nicht als Show, sondern als Ort der Entschleunigung, der Begegnung und als „Kunst im lebendigen Stadtraum“. ■

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