01.03.2007

Tourismuszonen in Russland

Nach einer Schätzung des russischen Ministeriums für Wirtschaftsentwicklung und Handel beträgt der Anteil der russischen Tourismusindustrie am Bruttoinlandsprodukt (BIP) derzeit bescheidene 1,5 Prozent - unter Einbezug der Branchen der Zulieferindustrie sind es knapp fünf Prozent. In den europäischen Ländern liegt der Anteil der Tourismusindustrie am BIP bei fünf bzw. 16 Prozent. Die russische Regierung plant, wie einer Meldung der Nachrichtenagentur Novosti zu entnehmen ist, die Anzahl der Touristen von gegenwärtig rund drei Mio. bis 2016 auf neun Mio. zu steigern. Unter Berücksichtigung der Zulieferindustrie wird die Tourismusindustrie am russischen BIP dann rund 10 Prozent ausmachen. - Mit Hilfe spezieller Förderprogramme für so genannte Sonderwirtschaftszonen will die Regierung sieben Regionen in besonderer Weise fit machen, um verstärkt Touristen anlocken zu können. Es handelt sich dabei um Burjatien, die Republik Altai, die Gebiete Irkutsk und Kaliningrad (das ehemalige Königsberg) sowie die Regionen Altai, Krasnodar und Stawropol. Mit Mitteln des Staatshaushalts soll in den genannten Regionen eine auf die touristischen Erfordernisse abgestimmte Infrastruktur geschaffen werden, wofür über anderthalb Mrd. US-Dollar bereitgestellt werden. Im Ergebnis dessen sollen dort moderne Touristenkomplexe entstehen. So sieht das derzeitige Konzept z.B. vor, im Altai-Gebirge die Besonderheiten der einzigartigen Hochgebirgslandschaft weitestgehend zu nutzen. In den äußerst dünnbesiedelten Regionen um den Baikal - des größten und tiefsten Binnensees der Welt - ist geplant, alpine Skistrecken, Aquaparks, Hotellerie und Gastronomie zu entwickeln. Das betrifft die Regionen Irkutsk und Burjatien. Der russische Wirtschaftsminister German Gref erklärte zu dem geplanten Vorhaben, dass die ergriffenen Maßnahmen erst der Anfang für die touristische Erschließung Russlands seien. (eap)

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