UNESCO-Würdigung als Impuls für Europas Volksfestkultur

Representatives from politics and showmen’s associations proudly announce UNESCO’s decision to recognize the living fairground culture. Photo: Courtesy of ESU
(eap) Im Rahmen seiner 19. Jahrestagung hat der Zwischenstaatliche Ausschuss für das Immaterielle Kulturerbe der UNESCO im Dezember 2024 die lebendige Volksfestkultur in Belgien und Frankreich offiziell in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die Entscheidung, die im Beisein zahlreicher politischer Vertreter und Verbandsfunktionäre am Rande des Brüsseler Weihnachtsmarktes verkündet wurde, wurde seither in der europäischen Schaustellerbranche als bedeutender Meilenstein gewertet.
„Diese Entscheidung war und ist ein starkes Signal für die Zukunft der Volksfeste in Europa“, betont Albert Ritter, Präsident der Europäischen Schausteller-Union (ESU). „Sie zeigt, dass unsere jahrhundertealte Tradition als kulturelles Erbe und als ein lebendiger Teil des gesellschaftlichen Lebens angesehen wird.“ Auch ESU-Generalsekretär Steve Severeyns unterstreicht die Bedeutung: „Die UNESCO-Anerkennung hat in der Politik, in Medien und weiteren gesellschaftlichen Institutionen neue Aufmerksamkeit für die Kirmes-Tradition geschaffen. Es wird wieder mehr gefragt, woher unsere Feste kommen, was sie bedeuten und welche Geschichten dahinterstehen. Es wird betont, dass wir gemeinsam dafür sorgen müssen, dass das Kulturgut Volksfest auch für die nächsten Generationen gesichert werden muss. Das hilft uns enorm, die kulturelle Dimension unserer Arbeit sichtbar zu machen.“
Seit der UNESCO-Entscheidung rücke die historische und gesellschaftliche Bedeutung von Volksfesten stärker in den Fokus. Die Einbindung in Programme und Veranstaltungen rund um immaterielles Kulturerbe ermögliche es Schaustellern, ihre Erfahrungen zu teilen, Einblicke in ihre Arbeit zu geben und die tief verwurzelte Geschichte der Volksfeste zu vermitteln. „Wir werden zu Konferenzen und kulturellen Begegnungen eingeladen, um über unsere gelebten Traditionen zu sprechen. Das stärkt nicht nur den interkulturellen Austausch, sondern hilft auch, ein realistisches und positives Bild unserer Branche zu vermitteln“, so Severeyns.
„Die UNESCO-Anerkennung in Belgien und Frankreich hat damit auch Signalwirkung für andere Länder Europas. Sie unterstreicht, wie wichtig es ist, lebendige Kulturformen zu bewahren und zu fördern. Für das Schaustellergewerbe ist dies eine historische Chance, die eigene Identität zu festigen, junge Generationen für den Beruf zu begeistern und die Zukunft der Volksfeste nachhaltig zu sichern. Die Auszeichnung verleiht unserer Kultur den Stellenwert, den sie verdient – und motiviert uns, sie mit Stolz weiterzutragen“, resümiert Präsident Ritter. ■