Frischer Wind in Madurodam: Erstes Fahrgeschäft „De Windjager“ eröffnet
(eap) Die niederländische Miniatur-Welt Madurodam in Den Haag, die insbesondere für ihre mehr als 300 Mini-Nachbauten niederländischer Sehenswürdigkeiten und Landschaften bekannt ist, lockt Besucher nun auch mit einem Angebot ganz anderer Art. Mit „De Windjager“ (Dt.: „Der Windjäger“) hat die beliebte Touristenattraktion gestern ihr erstes Fahrgeschäft eröffnet. Konkret handelt es sich um einen Dark Ride, der Fahrgäste auf die Spuren von Wind und Windmühlen schickt.
© Foto: Kris Van de Sande
Wind und Windkraft sind eng mit der Entwicklung und Wirtschaft der Niederlande verwoben. Bereits vor dem Gebäude der Themenfahrt schmückt eine nostalgisch als Holzkonstruktion errichtete Windmühle die neue Attraktion. Besucher gelangen in einen Vorraum mit Windmühlen-Zeichnungen und allerlei Werkzeug. Dieser führt direkt in den Wartebereich vor der Einstiegsstation, die sich hinter geschlossenen Türen verbirgt. Insgesamt 24 Gäste pro Durchgang werden eingelassen, die sich wiederum in Vierergruppen aufteilen, um sich gemeinsam in einer der parallel zueinander abgetrennten Wartereihen – Nord, Ost, West und Süd – anzustellen. Mittels Projektions- und Tontechnologie werden die Wartenden auf das Thema Wind eingestimmt, bevor sich die Türen öffnen und Zutritt zu den Fahrzeugen gewähren.
© Foto: Kris Van de Sande
Insgesamt vier schienenlos geführte Multi-Mover-Fahrzeuge (von ETF Ride Systems) stehen in einem kreisrunden Raum zum Einsteigen bereit, wobei die jeweils sechs Fahrgäste pro Wagen in zwei Sitzreihen hintereinander Platz nehmen. Während die Wände des Raums als Projektionsflächen genutzt werden, ist in seiner Mitte eine große Windmühle zum Durchfahren errichtet. Die Wagen starten ihre Tour – zwei in Richtung des Uhrzeigersinns, zwei in entgegengesetzter Richtung –, um insgesamt vier Mal durch die Windmühle hindurch und um sie herum zu fahren, und dabei jeweils unterschiedliche Szenen zu erleben.
© Foto: Kris Van der Sande
Mal geht es um Windkraft als Antrieb für ein Sägewerk, mal um Farbmühlen, ein anderes Mal um die Papierherstellung. Eine düstere Inszenierung macht die Zerstörung alter Holzmühlen durch Brände nahbar, während das Ende der Fahrt einen projizierten Blick in den Schaft einer modernen Windturbine und die Darstellung eines modernen Windkraftrades vor orange leuchtender Meereskulisse bereithält. Die einzelnen Szenenwechsel werden neben Bild- und Tontechnologie zusätzlich durch fein abgestimmte Bühnentechnik, bspw. Hebemechanismen und Rolltore, unterstützt.
Mit dieser ersten Themenfahrt, die auf Gameplay verzichtet und stattdessen auf authentisch und intensiv erlebbare Medienszenen setzt, stellt Madurodam sein Besucherangebot rund um die Miniaturnachbauten und interaktive Indoor-Attraktionen wie „De Waterwolf“ breiter auf. Künftig sollen weitere neue Erlebnisangebote folgen, um sowohl Einheimische als auch Touristen für die niederländische Kultur und Geschichte zu begeistern. Aktuell verzeichnet der 1952 eröffnete Park rund 650.000 Besucher jährlich. ■