27.05.2025

Neues Wattenmeer-Besucherzentrum in Lauwersoog: Hands-on & Storytelling

Neues Wattenmeer-Besucherzentrum in Lauwersoog: Hands-on & Storytelling

Photo: Ewoud Rooks

(eap) Im niederländischen Küstendorf Lauwersoog eröffnete kürzlich das neue Werelderfgoedcentrum Waddenzee (kurz: WEC, Deutsch: „Weltnaturerbe-Zentrum Wattenmeer“), das mittels interaktiver Angebote und Storytelling rund um diesen besonderen Lebensraum der Nordseeküste aufklären möchte. Gleichzeitig fungiert das Zentrum, das von der Stiftung Stichting Werelderfgoedcentrum verwaltet wird, als Schutz- und Forschungsstation für Seehunde und ist neuer Standort der Seehundstation Pieterburen.

Photo: Tjeerd Visser Das neue Besucherzentrum liegt direkt im Hafen von Lauwersoog und lädt zu einer multisensorischen Themenreise ein. In insgesamt fünf verschiedenen Zonen erfahren die Gäste allerlei Wissenswertes – von der Entstehung des Wattenmeeres über den Einfluss des Menschen bis hin zu den Rhythmen der Gezeiten und ökologischen Interdependenzen. So gibt es beispielsweise einen interaktiven Tisch, an dem Besucher die Entstehung von Wattflächen nachvollziehen können. Eine immersive Unterwasser-Reise lädt dazu ein, den Lebensraum Wattenmeer aus Sicht eines Fisches zu begreifen – mit Soundeffekten und einer simulierten Passage durch Siele und Pumpenstationen.  

Photo: Tjeerd Visser Sieben fiktionale Charaktere fungieren als Erzähler und berichten über das Wattenmeer – die Protagonisten sind u.a. „Pieter, der Seehund“, „Tibby, der Hai“ und „Tom, die Kieselalge“. Und auch das Raumdesign wurde dem Leitthema entsprechend gestaltet: mit einer Membran aus hängenden Seilen wird von Draußen in das Gebäude einfallendes Licht gefiltert – dieser Effekt soll auf die sich verändernden Licht- und Texturverhältnisse einer Wattlandschaft anspielen. Zum Abschluss der interaktiven Reise durch die verschiedenen Themenzonen schließt ein Rundgang durch die Seehundstation an, der Einblicke in aktiven Meeresschutz gewährt.  

Photo: Stella Dekker Bei dem Gebäude, in dem das Weltnaturerbezentrum Wattenmeer untergebracht ist, handelt es sich um einen Neubau, der vom dänischen Architekturbüro Dorte Mandrup entworfen wurde und einige Besonderheiten umfasst. Neben großzügigen Fensterflächen, die Besuchern Panoramaaussichten auf das Wattenmeer bieten, ist z.B. die Isolierung des Gebäudes nachhaltig aus recycelten Denim-Jeans produziert. Meeresbewohner als 3D-Druck wurden aus Krankenhausabfällen hergestellt, die Pflastersteine im Außenbereich haben ihren Ursprung in Plastikabfällen, die im Wattenmeer gesammelt wurden, und die hölzernen Sonnenschirme auf dem Gelände dienten einst als Anlegestellen in einem deutschen Hafen, wie das WEC angibt.

Photo: Niels Knelis Mit dem Raum- und Ausstellungsdesign des neuen Besucherzentrums war das niederländische Büro NorthernLight beauftragt worden, das auch an der Realisierung der kürzlich eröffneten Chocolate Factory in Veghel mitgewirkt hatte und zahlreiche weitere Freizeiterlebnisse zu seinen Referenzen zählt. Weitere Partner für das WEC waren Fiction Factory (Produktion), YIPP (interaktive Medieninhalte), Ata Tech (Hardware), Shosho (AV-Lösungen) und 50Lux für das Lichtdesign. ■

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