21.05.2025

Zoo Schwerin präsentiert ambitionierte Zukunftspläne

Zoo Schwerin präsentiert ambitionierte Zukunftspläne

(eap) Unter dem Titel „Der Zoo für die nächste Generation“ hat der Zoo Schwerin vor wenigen Tagen einen umfangreichen Rahmenplan für zukünftige Entwicklungen der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei sollen die vorgesehenen Neubau- und Umgestaltungsmaßnahmen den Artenschutz völlig neu definieren, und darüber hinaus auch moderne Maßstäbe in puncto Besuchserlebnis und Bildungsarbeit setzen. Geplant ist eine Themenwelt mit insgesamt acht verschiedenen Zonen, die entlang zentraler Fragestellungen des Arten- und Ressourcenschutzes gegliedert sind.

Der in Zusammenarbeit mit dem Architektur- und Planungsbüro Zooplanung Schneider Klein entwickelte ambitionierte Rahmenplan sieht großflächige, naturnah gestaltete Anlagen für bedrohte Arten wie Riesenotter, Okapi und Schabrackentapire vor. Als besonderes Highlight ist eine Tropenhalle vorgesehen, die den Lebensraum rund um die Ufer des brasilianischen Flusses Rio Araguaia nachbildet – mit bedrohten Arten wie Kaiman, Tapir und Jaguar.

Für die hochbedrohte Menschenaffen-Art Orang-Utan soll auf dem Gelände des heutigen Wirtschaftshofs des Zoos und dem Waldareal bis hin zum Schweriner See eine der größten Orang Utan-Anlagen weltweit entstehen – mit einem Baumwipfelpfad für Besucher, um in die Welt der Tiere eintauchen zu können. Der Wirtschaftshof hingegen soll an der Crivitzer Chaussee neu erbaut werden und als „ZooCampus“ neben Verwaltungs- und Schulungsräumen auch über Nutzungsflächen für Natur- und Umweltorganisationen verfügen.

Darüber hinaus soll es auch ein „Grüne Liste“-Forum geben – u.a. mit Giraffen als Botschafter ihres Lebensraums, wobei der Bestand einiger Unterarten in freier Wildbahn bereits ebenfalls kritisch klassifiziert ist.

Anders als wie oftmals üblich soll die thematische Gestaltung der einzelnen Bereiche nicht nach Kontinenten und Klimazonen erfolgen, sondern unterschiedliche Ebenen des Engagements für Artenschutz beleuchten: von institutionellen Maßnahmen bis zum gesellschaftlichen Beitrag beim Schutz von Tierarten als Teil globaler Ökosysteme.

„Unser Ziel ist es, dass unsere Gäste im Zuge ihres Besuches erfahren, warum Artenschutz so wichtig ist und welche unersetzliche Rolle moderne Zoos hierbei einnehmen“, erklärte Zoodirektor Dr. Tim Schikora, der im Zuge der Vorstellung des Rahmenplans auch die Notwendigkeit finanzieller Förderung betonte, denn andernfalls sei die Vision des Zoos nicht realisierbar: „Wir arbeiten daran, unsere Erträge kontinuierlich zu steigern, aber die Kosten für ein Projekt dieser Größenordnung übersteigen unsere Möglichkeiten.“

Die Stadt Schwerin sieht im Zoo „eine der wichtigsten touristischen und Umweltbildungseinrichtungen der Region“ und sieht das Vorhaben, den Artenschutz weiter auszubauen, als „absolut unterstützenswert“, wie Silvio Horn, zuständiger Beigeordneter der Stadtverwaltung, betonte. Erste Gespräche zu Fördermöglichkeiten werden bereits geführt. Zudem sei eine Machbarkeitsstudie, unterstützt vom Landeswirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern, in Vorbereitung – ihre Ergebnisse sollen den Weg für die konkrete Umsetzung der Pläne und die Sicherung der Fördermittel ebnen. ■

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