Retailtainment: Freizeitangebote prägen das neue Shopping-Center-Erlebnis
Das Loop5 zählt diverse Freizeitattraktionen wie diese Kletterstruktur von Walltopia zu seinem Angebot | Photo: Savvy Communications.
(eap) Shopping-Center in Deutschland entwickeln sich zunehmend zu Freizeitdestinationen. Wie aus dem aktuellen Shopping-Center Report 2025 des EHI Retail Institute hervorgeht gewinnen Erlebnisangebote und gastronomische Konzepte zunehmend an Relevanz für Shopping-Center. „Revitalisierungen von Shopping-Centern sorgen dafür, dass diese relevant für die Lebenswelt der Menschen bleiben“, erklärt Lena Knopf, EHI-Expertin und Autorin des Reports. Dabei gehe es längst nicht mehr nur um eine Modernisierung der Bausubstanz, sondern auch um grundlegende Neuausrichtungen im Sinne von Retailtainment – also der Verknüpfung von Handel, Unterhaltung und Erlebnis.
Konkrete Beispiele für diese Entwicklung liefern folgende Revitalisierungsprojekte: Im Loop5 in Weiterstadt wurden unter anderem ein Kletterpark, ein Wasserspielplatz, ein Freefall-Tower sowie ein neuer Foodcourt integriert (vgl. EAP 3/2024). Das Rhein-Neckar-Zentrum setzt auf Freizeitangebote wie eine Trampolinhalle und eine Indoor-Skydiving-Anlage. In vielen Centern wird zudem Gastronomie als Erlebnisfaktor ausgebaut – etwa mit Konzepten wie der Rooftop-Bar „Glorious Garden“ im Lago in Konstanz.
Insgesamt wurden laut Report 2024 elf Shopping-Center in Deutschland umfassend revitalisiert, 38 weitere befinden sich im Umbau. Die Maßnahmen reichen von Teilumgestaltungen über energetische Sanierungen bis hin zu einer bewussten Reduktion der Einzelhandelsfläche zugunsten anderer Nutzungen wie Freizeit, Gesundheit oder Dienstleistungen. Mit einem wachsenden Anteil an gastronomischen Betrieben (rund zwölf Prozent aller Mietverhältnisse) und zunehmenden Freizeitangeboten verschiebt die Branche den Schwerpunkt vom reinen Einkaufserlebnis hin zur Erlebniswelt. ■
