Wilhelma: Startschuss für Artenschutzzentrum

Stefanie Reska, Leiterin der Stabsstelle Artenschutz und Dr. Thomas Kölpin, Direktor der Wilhelma, inmitten von Orchideen in der historischen Gewächshauszeile der Wilhelma.
© Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
(eap) Der zoologisch-botanische Garten Wilhelma Stuttgart gründet in Zusammenarbeit mit der Species Survival Commission (SSC) – eine Fachkommission der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) – ein eigenes Zentrum für den Schutz von Reptilien und Orchideen. Der zoologisch-botanische Garten Stuttgart ist damit die 25. Artenschutzorganisation weltweit, bzw. die achte in Europa, die zusammen mit der SSC ein sogenanntes Center for Species Survival (CSS) ins Leben ruft.
Das Artenschutzzentrum wird dabei zwei Arbeitsschwerpunkte haben: Nämlich Reptilien auf zoologischer und Orchideen auf botanischer Seite. In enger Abstimmung mit der IUCN-Spezialistengruppe für Reptilien und der IUCN- Spezialistengruppe für Orchideen soll der Bedrohungsstatus von Arten in ihren natürlichen Verbreitungsgebieten erfasst und Schutzmaßnahmen entwickelt werden. Um diese Ziele umzusetzen, wurde in der Wilhelma für beide Fachgebiete eine eigene Stelle innerhalb der bereits bestehenden Stabsstelle für Artenschutz geschaffen.
© Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
„Das Artensterben ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die von der IUCN herausgegebene Rote Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten ist ein wichtiges Instrument, um Maßnahmen zur Rettung der Arten zu treffen, um die es aktuell besonders schlecht bestellt ist. Allerdings ist der Grad der Gefährdung bei vielen Arten unbekannt. Und genau hier liegt die Verantwortung, der wir uns stellen: Unser Center for Species Survival wird globale Netzwerke knüpfen und gemeinsame Kräfte bündeln, um den Bedrohungsstatus und die Gefährdungsursachen unterschiedlicher Orchideen- und Reptilienarten zu erfassen. Zusammen mit der Species Survival Commission der IUCN sowie für den Artenschutz engagierten Menschen in aller Welt sollen so Strategien und konkrete Maßnahmen entwickelt werden, um gefährdete Arten vor dem Aussterben zu bewahren“, erklärt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin über die Rolle der Wilhelma im Kampf gegen die Biodiversitätskrise.
Stefanie Reska, Leiterin der Stabsstelle Artenschutz in der Wilhelma, fügt hinzu: „Die Wilhelma engagiert sich bereits für rund 40 Artenschutzprojekte in aller Welt. Alleine in den vergangenen beiden Jahren kamen dabei über zwei Mio. Euro zusammen. Die Mittel dafür wurden zum größten Teil über den 2019 eingeführten Artenschutz-Euro generiert, den unsere Besuchenden freiwillig über den Eintritt zahlen. Wir sind stolz darauf, mit der Gründung unseres Centers for Species Survival nun mit eigenem Personal eine noch größere Rolle im internationalen Artenschutz einnehmen zu dürfen.“
Erst kürzlich eröffnete die Wilhelma außerdem eine neue Anlage für Amur-Tiger, die von der IUCN ebenfalls als gefährdete Art eingestuft werden. Lesen Sie dazu unsere EAP-News vom 17. Juli 2025. ■